Weniger ist mehr: Warum Straffung deine Texte magisch macht
Texte leben nicht davon, dass sie alles erklären, sondern davon, dass sie Raum für das Kopfkino deiner Leser:innen lassen. In diesem Blogbeitrag dreht sich alles um das Prinzip Text-Detox. Überflüssiges streichen, um den Kern leuchten zu lassen.
„Weniger ist mehr. Jedes überflüssige Wort nimmt deinem Text Energie.“
1. Was bedeutet Text-Detox?
Text-Detox ist die Kunst, Überflüssiges zu entfernen. Alles, was offensichtlich oder selbstverständlich ist, darf gestrichen werden. Dadurch wird dein Text straffer, lebendiger und lässt Platz für Bilder im Kopf deiner Leser:innen.
Beispiele für unnötige Zusätze:
- „Sie nahm die Tasse mit der Hand.“ → „Sie nahm die Tasse.“
- „Er nahm Anlauf und trat den Ball mit dem Fuß ins Tor.“ → „Er nahm Anlauf und trat den Ball ins Tor.“
- „Sie schloss das Schloss mit einem Schlüssel auf.“ → „Sie öffnete das Schloss.“
2. Wann solltest du Details trotzdem stehen lassen?
Nicht alles, was ungewöhnlich ist, darf gestrichen werden.
Wenn eine Figur ein Bild mit dem Fuß malt oder ein Schloss mit einer besonderen Zahlenkombination öffnet, dann ist das eine Besonderheit, die den Text bereichert.
Der Unterschied: Offensichtliches weg – Außergewöhnliches hervorheben.
3. Ein Beispiel aus der Praxis
Ein schwacher Satz: „Sie öffnete mit den Fingern die Knöpfe ihrer Bluse, um sich Luft zu verschaffen, und fächelte sich Luft zu. Die Bluse war schrecklich warm.“
Gestrafft: „Sie öffnete die Knöpfe ihrer Bluse und fächelte sich Luft zu.“
Alles andere ist doppelt gemoppelt. Der gekürzte Satz ist knapper, klarer und erzeugt trotzdem ein Bild beim Lesen.
4. Warum Straffung Kopfkino erzeugt
Wenn du das Offensichtliche streichst, entsteht Raum zwischen den Zeilen. Diesen Raum füllen deine Leser:innen mit eigenen Bildern und genau das macht Geschichten lebendig.
„Texte wirken nicht durch Fülle, sondern durch das, was zwischen den Zeilen geschieht.“
Straffe Texte sind nicht karg, sondern intensiv. Durch Text-Detox schaffst du mehr Spannung, stärkere Bilder und lebendigere Szenen. Probiere es bei deinem nächsten Manuskript aus: Streiche konsequent alles, was selbstverständlich ist und spüre, wie deine Geschichte atmet.
„Straffe Texte lassen mehr Raum für Kopfkino und genau das lieben deine Leser:innen.“
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