Kennst du das? Du liest eine Geschichte und spürst sofort diese besondere Atmosphäre. Du riechst das Salz in der Luft, hörst das Knarzen der alten Dielen, fühlst die Kälte in deinen Fingern. Genau das macht ein gutes Setting aus. In diesem Blogbeitrag geht es darum wie du mit dem richtigen Schauplatz deiner Kurzgeschichte Leben und Tiefe verleihst.
Der Schauplatz ist mehr als Kulisse
Viele betrachten das Setting als bloßen Hintergrund. Dabei kann es zum Herzstück deiner Geschichte werden. Gerade in Kurzgeschichten, wo wenig Platz für lange Einführungen bleibt, kann der Ort Handlung, Stimmung und Figurendynamik maßgeblich beeinflussen.
„Das Setting spricht zwischen den Zeilen – mit Licht, Geräuschen und Gerüchen.“
Stell dir vor: dieselbe Figur einmal in einem sonnigen Park mit Kinderlachen, einmal in einem verregneten Industriegebiet. Zwei völlig unterschiedliche Atmosphären, allein durch den Schauplatz. Der Ort wird zum unsichtbaren Erzähler, beeinflusst Stimmung, Dialoge und Handlung.
Mit allen Sinnen schreiben
Ja, du hast es bestimmt schon oft gehört: „Schreibe mit allen Sinnen.“ Aber gerade beim Setting ist das essenziell. Mach mal einen Test: Geh mit geschlossenen Augen in einen neuen Raum. Was nimmst du wahr? Geräusche, Gerüche, Temperatur, Texturen?
Statt „Das Haus war alt und grau“: Lass den Putz bröckeln, den modrigen Geruch aufsteigen und das Holz splittern.
Visuelle Reize sind nur ein Teil der Atmosphäre. Wenn du Setting fühlbar machst, emotionalisierst du deine Geschichte. Leser tauchen tiefer ein, erleben und spüren mit.
Schauplätze aktiv nutzen
Ein gutes Setting bleibt nicht passiv. Es kann Handlung beeinflussen oder gar auslösen. Ein Sturm zwingt Figuren ins Haus. Eine U-Bahnstation wird zur Nachtfalle. Eine Stadt wird zum Labyrinth.
Nimm zum Beispiel ein abgelegenes Fischerdorf: salzige Luft, klatschende Wellen, bunte, wettergegerbte Holzhäuser. Ein alter Mann sitzt jeden Tag am Kai. Das Dorf stirbt, er auch. Ohne große Worte erzählt das Setting die Geschichte mit.
Stimmung verstärken oder Kontraste setzen
Schauplatz und Stimmung sollten im Idealfall zusammenpassen – außer du willst bewusst mit Gegensätzen spielen. Eine Trennungsszene im Freizeitpark? Kann funktionieren, wenn du die emotionale Zerrissenheit zeigen willst.
„Dein Setting ist wie Musik im Film: Es unterstreicht oder konterkariert, was passiert.“
Schauplätze können sich auch mit der Handlung entwickeln. Ein Wald, der anfangs bedrohlich ist, wird nach der Rettung zum heilsamen Ort. So erzählt der Ort auch von innerer Veränderung.
Dos and Don’ts beim Setting
- Don’t: Aufzählungen wie im Reiseführer. Wen interessieren vier Wände, Teppich, Sessel, Bilder und Lampe?
- Do: Wähle Details mit Bedeutung. Lass den Raum sprechen.
- Don’t: Schauplatz ohne Bezug zur Geschichte
- Do: Abstimmung mit Stimmung, Handlung und Thema
Das Setting ist kein Beiwerk. Es ist ein mächtiges Werkzeug, das deine Geschichte emotional aufladen, vertiefen und unvergesslich machen kann. Teste es aus, spiele mit Atmosphäre und lass dein Setting für dich sprechen.
„Ein starker Schauplatz braucht keine großen Worte – er spricht durch das, was du zwischen den Zeilen erzählst.“
Probier es direkt aus! Schreib eine Kurzgeschichte, bei der der Schauplatz eine zentrale Rolle spielt. Hol dir Feedback von Testlesern oder komm in den Bookerfly Club und mach bei den Kurzgeschichten-Challenges mit.
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