Wer schreibt, möchte packen, berühren, Bilder im Kopf erzeugen. Doch oft sabotieren winzige Wörtchen unsere Wirkung – die Adverbien. In diesem Blogbeitrag widmen wir uns ihrer Wirkung auf deinen Stil.

Was sind Adverbien überhaupt?

Adverbien sind eine Wortart, die etwas über Zeit, Ort, Art und Weise oder Grund aussagen. Beispiele: „bald“, „heimlich“, „drinnen“, „gestern“. Sie beantworten Fragen wie: Wo? Wann? Wie? Warum?

Im Gegensatz zu Adjektiven lassen sich Adverbien meist nicht beugen. Man erkennt sie oft daran, dass sie scheinbar unscheinbar durch den Text spazieren und sich zwischen Subjekt und Prädikat niederlassen, bequem, aber nicht immer willkommen.

„Adverbien sind wie Zucker im Kaffee: manchmal wunderbar, zu oft aber überflüssig.“

Wann Adverbien hilfreich sind

Ein Adverb kann ein Verb sinnvoll ergänzen, wenn es neue Bedeutung schafft. Beispiel: „Er lächelte traurig.“ Hier verrät uns das Adverb mehr als das Verb alleine könnte. Ohne „traurig“ wäre die Szene eine ganz andere.

Solche Adverbien verstärken oder verfeinern das Bild. Sie helfen, wenn das Verb allein zu vage ist.

„Ein gutes Adverb überrascht – ein schlechtes wiederholt nur, was das Verb nicht sagt.“

Wann Adverbien schwächen

Oft kaschieren sie ein schwaches Verb. Beispiel: „Sie lief hastig die Treppe hinunter.“ Stattdessen: „Sie hastete die Treppe hinunter.“ „Hasten“ ist präziser, kraftvoller, überzeugender.

Das Gleiche bei: „Er hörte heimlich zu.“ Viel besser: „Er lauschte.“ Statt zwei Wörter zu verwenden, wähle ein starkes.

So findest du überflüssige Adverbien

Streichprobe: Lies deinen Text laut und streiche probeweise jedes Adverb. Fehlt wirklich etwas? Wenn nein: Weg damit. Wenn ja: Kannst du das Adverb durch ein stärkeres Verb ersetzen?

Ein zweiter Tipp: Such gezielt nach häufigen Adverbien wie „plötzlich“, „sehr“, „oft“ oder „langsam“. Die machen Texte selten besser, oft nur länger.

„Ein Text ist dann gut, wenn du nichts mehr weglassen kannst, ohne dass er schwächer wird.“

Adverbien als Stilübung nutzen

Sieh deine Adverbien als rote Fahnen. Sie zeigen dir, wo dein Text noch schärfer, klarer, aussagekräftiger werden kann. Nutze sie als Anlass, gezielt über deinen Stil nachzudenken.

Wenn du tiefer einsteigen willst, dann komm gern in den Bookerfly Club: www.bookerfly.de. Dort unterstützen wir dich dabei, deinen Roman stilistisch wie inhaltlich stark zu machen. Wenn dich KI im Schreibprozess interessiert: Die KI-Schreibschule von Janet Zentel und Juri Pavlovic findest du hier: https://go.bookerfly.de/buch-schreiben-mit-ki-club/