Freiheit im Rucksack: Wie Christine Brand unterwegs ihre Romane schreibt
Wie fühlt es sich an, ein Buch zu schreiben, nicht am heimischen Schreibtisch, sondern in Sansibar, auf Kuba oder in Indien? Für Christine Brand ist das Alltag. Die Schweizer Autorin schreibt nicht nur Bestseller, sie lebt und schreibt auch als digitale Nomadin. Im Rahmen des Bookerfly Umsetzungskongresses teilte sie, wie sie reist, schreibt und was sie nie missen möchte.
Der Rucksack, der die Welt bedeutet
Christine Brand reist mit leichtem Gepäck, meist unter zehn Kilo. Ihr wichtigstes Schreibwerkzeug: der Laptop. Aber ganz ehrlich? Noch wichtiger ist ihr die elektrische Zahnbürste. Was so spielerisch klingt, hat tiefen Hintergrund: Wenig Besitz bedeutet maximale Beweglichkeit und Freiheit. Und weil kein Platz für neue Dinge ist, entfällt auch der Konsumdruck. Shoppen? Unnötig.
„Du brauchst kein Zuhause für Dinge, wenn du kein Zuhause hast. Das ist extrem befreiend.“
Von der Journalistin zur Nomadin
Schon früh wusste Christine: Das klassische Leben mit Familie und fester Wohnung ist nicht ihr Weg. Reisen war für sie immer mehr als Urlaub, es war Lebensstil. Der Wendepunkt kam 2016: Sie schenkte sich selbst ein Round-the-World-Ticket und begann auf dieser Reise, ihren Thriller „Blind“ zu schreiben.
Das Buch entstand auf vier Kontinenten. Die intensiven Schreibphasen verbrachte sie jeweils für mehrere Wochen an einem Ort: z. B. in Havanna oder Varanasi.
„Reisen ist Leben. Schreiben braucht Ruhe. Ich kombiniere beides, bewusst und mit Struktur.“
Wie sie schreibt und wo
Als Nomadin schreibt Christine nicht ständig, sondern in Phasen. Wenn sie reist, dann richtig. Wenn sie schreibt, dann fokussiert, meist über mehrere Wochen an einem Ort, den sie intuitiv wählt. Ihr Lieblingsort? Sansibar. Dort schrieb sie nicht nur ihr erstes Buch, sie kehrt immer wieder zurück. Nicht wegen der Strände, sondern wegen der Menschen und der Energie.
„Ich wusste sofort: Hierher will ich zurück. Und hier will ich schreiben.“
Was man wirklich braucht (und was nicht)
Christine braucht:
- Laptop
- Pocket-WLAN mit lokaler SIM
- Musikbox
- Zahnbürste
- Kreditkarte und Pass
Kleidung? Minimal. Alltag? Reduziert. Sie lebt einfach und schreibt intensiv.
Ihr Tipp: Behalte einen kleinen Rückzugsort in der Heimat. Ein Zimmer bei Freunden, eine Möglichkeit zum Heimkommen. Das hilft, emotional wie organisatorisch.
„Ich habe gute Freunde, bei denen ich jederzeit an die Tür klopfen kann. Das ist unbezahlbar.“
Zwischen Fernweh und Realität
Das Leben als digitale Nomadin ist nicht nur romantisch. Bürokratie, Versicherungen, fehlende Meldeadresse, die Welt ist noch nicht ganz bereit für das Leben ohne festen Wohnsitz. Aber die Freiheiten wiegen schwerer. Christine liebt, was sie tut, und lebt es konsequent.
„Du brauchst kein festes Zuhause, um dein Buch zu schreiben. Du brauchst den Mut, es einfach zu tun.“
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