Koreanische Dramaserien: Was haben sie mit deinem Buch zu tun?

Auf den ersten Blick vielleicht wenig. Aber wer sich einmal auf diese Serien einlässt, merkt schnell: Sie sind wahre Meisterwerke des Storytellings. Und sie können dir als Autor:in unglaublich viel beibringen: über Dramaturgie, Figurenzeichnung, Gefühle und Spannung.

„Wer einmal anfängt, kann nicht mehr aufhören.“

Sogwirkung von Anfang an: Die Macht des Hooks

Schon die erste Folge zieht in den Bann. Warum? Weil ein auslösendes Ereignis sofort passiert, die Figuren mit ihren Eigenheiten eingeführt werden und der Hauptkonflikt klar benannt ist.

„Man ist sofort mittendrin und will wissen, wie es weitergeht.“

Als Autor:in kannst du daraus lernen: Starte nicht mit Vorgeplänkel. Zeig, worum es geht. Mach deine Figuren sichtbar und bring sie ins Handeln. Die Leser:innen wollen fühlen, worum es geht – ab der ersten Seite.

Timing, Plotpoints und Cliffhanger: Spannung auf den Punkt

Die koreanischen Serien arbeiten mit einem Plotpoint-Timing, das extrem durchdacht ist. Konflikte verschärfen sich, Cliffhanger setzen exakt am richtigen Punkt ein.

„Oft ist es 2 Uhr morgens, und man denkt: Nur noch eine Folge …“

Genauso soll es beim Buch sein: Deine Kapitelenden dürfen neugierig machen. Die Wendepunkte müssen sitzen. Gute Dramaturgie ist kein Zufall,– sie ist Handwerk.

Zeitdruck als Spannungsverstärker

Ob Liebesgeschichte oder Thriller: In fast jeder K-Drama-Serie steht etwas auf dem Spiel. Die Hauptfigur hat selten viel Zeit, ihr Ziel zu erreichen. Krankheit, Deadline oder Gefahr treiben die Handlung an.

Nutze auch in deinem Buch Zeitdruck als Dynamik-Booster: Gib deiner Figur ein Ziel mit Uhr. Und dann lass sie rennen.

Genremix & Zeitebenen: Überraschungen inklusive

Viele Serien kombinieren historische Elemente mit Fantasy, Romantik mit Sci-Fi. Und das funktioniert erstaunlich gut. Eben weil die Figuren glaubhaft sind. Auch Zeitsprünge oder parallele Erzählebenen machen vieles interessanter.

„Es sind Pralinenschachteln. Man weiß nie, was drin ist.“

Auch dein Roman darf komplex sein. Trau dich, mit Zeitebenen oder Genres zu spielen, solange es zur Geschichte passt.

Figuren, die leben (und sterben)

Was K-Dramen besonders macht: Die Figuren sind nie glatt. Sie haben Kanten, Macken, Geheimnisse. Manche nerven. Andere wachsen dir ans Herz. Und: Nicht alle überleben.

„Keine Figur ist sicher. Und kein Tod ist umsonst.“

Das ist mutig, aber auch ehrlich. Du musst nicht alle retten. Wichtig ist, dass alles in der Geschichte seinen Platz hat.

Emotionen, die treffen

K-Dramen sind eine Achterbahn der Gefühle. Lachen, Weinen, Wut, Rührung – alles dabei. Und genau das macht gute Geschichten aus.

„Ich habe noch nie so viel geweint, gelacht und geschrien.“

Als Schreibender darfst du das auch. Lass die Emotionen zu. Und bau sie so ein, dass die Leser:innen nicht nur mitlesen, sondern mitleben.

Zwischen den Zeilen: Was nicht gesagt wird

Ein besonderes Stilmittel: Figuren sprechen selten alles aus. Vieles bleibt unausgesprochen, angedeutet, im Raum. Und genau das verstärkt die Spannung. „Show, don’t tell“ bekommt hier eine neue Tiefe. Was du weglässt, wirkt oft stärker als das, was du sagst.

Kreativität lebt vom Ausprobieren

Viele Schauspieler:innen in K-Dramen sind Multitalente. Sie singen, tanzen, komponieren. Was du daraus lernen kannst: Schreibblockaden lassen sich manchmal am besten lösen, wenn du nicht schreibst.

„Mal was anderes machen, kann dein Schreiben beflügeln.“

Also: Mal ein Lied singen, ein Bild malen, Theater spielen. Kreativität ist keine Einbahnstraße.

Epiloge und Aha-Momente

Ein beliebter Kniff: Eine Szene wird am Ende der Folge gezeigt, die vorher bewusst ausgespart wurde. Und plötzlich ergibt alles Sinn. Solche Rückblenden oder Perspektivwechsel können auch im Roman ähnliche Effekte erzielen, wenn sie bewusst eingesetzt werden.

Musikalische Untermalung: Stimmung über Sound

Auch wenn dein Buch keine Musik enthält, kannst du von Soundtracks lernen. Welche Stimmung erzeugt ein Song? Welche Gefühle trägt er?

„Viele Hauptdarsteller singen ihre eigenen Songs. Und die Musik bleibt lange im Kopf.“

Nutze Musik beim Schreiben, um deine Szenen zu fühlen. Oder lass sie in deinem Roman eine Rolle spielen – direkt oder indirekt.


Vielleicht denkst du jetzt: Klingt spannend, aber was bringt mir das konkret? Ganz einfach: Schau dir mal eine koreanische Dramaserie bewusst mit dem Blick einer Autorin bzw. eines Autors an. Achte auf den Aufbau, die Figuren, die Wendepunkte. Und dann übertrag das, was dich bewegt hat, auf deine eigene Geschichte.

„Gute Geschichten erkennt man daran, dass man nicht mehr aufhören kann. Lern von denen, die das meistern.“

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