Das Wort Authentizität ist ein kleiner Zungenbrecher, den ich erst ein paar Mal schreiben und laut aussprechen musste, bis er etwas geschmeidiger wurde. Im Duden wird das Wort mit Echtheit, Glaubwürdigkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit umschrieben.

Warum ist das Wort Authentizität im Autorendasein so wichtig?

Leser lieben authentische Charaktere

Damit meine ich nicht nur die Protagonisten eines Buches, sondern zuerst die Autorin und den Autor, die das Buch schreiben. Gerade im Selfpublishing wird das Thema Selfmarketing besonders großgeschrieben. Nicht selten kauft ein Leser das Buch eines Selfpublishers, weil er die Person, ihren Lebensweg oder ihre Präsentation authentisch oder auch lebensnah empfindet. Doch wie gelingt den Autorinnen und Autoren eine überzeugende Selbstdarstellung? Oft findet man in deren Lebensläufen Hinweise auf andere berühmte Autoren, die sie zum Schreiben animiert haben, egal aus welchem Genre sie kommen. Besteht dann die Versuchung, in die Fußstapfen dieses erfolgreichen Vorbilds zu treten? So zu sein, wie sie es sind? Doch damit würden wir uns von der Echtheit entfernen, die laut Duden ja eine Umschreibung der Authentizität ist. Außerdem sollten wir nie die Intelligenz des Lesers unterschätzen. Er merkt schnell, ob wir tatsächlich so sind oder einfach nur so tun. Deshalb lohnt es sich für den Autoren, darüber in Ruhe nachzudenken, wie er sich präsentieren möchte. Dabei ist die Balance zwischen Selbstbewusstsein und Überheblichkeit oft nicht einfach.

Wie soll man der Welt verkünden, dass man „das beste Buch aller Zeiten“ geschrieben hat, ohne überheblich zu wirken? 😊

Wie authentisch sind Pseudonyme?

Jetzt möchte nicht jeder, der das Schreiben liebt, der Öffentlichkeit auch sein Privatleben zu Füßen legen. Das ist einer der Gründe, warum einige Autorinnen und Autoren unter einem Pseudonym schreiben. Doch wie soll man authentisch bleiben, wenn man sich hinter einem erfundenen Namen versteckt? Dazu gehört ein gewisser Grad von Kreativität, den wir Schreiberlinge natürlich haben. Nicht selten wird zum Pseudonym ein kompletter Lebenslauf entworfen, man führt sozusagen eine doppelte (oder auch noch mehr) Identität. Nicht selten sind aus diesen „erfundenen“ Personen wieder neue Geschichtsanfänge entstanden.

Authentische Protagonisten

Kommen wir nun zu der Echtheit unserer Romanfiguren. Nicht umsonst wird in unserem Bookerfly Club so viel Wert darauf gelegt, sich vor dem Schreiben ausführlich Gedanken über die Hauptcharaktere zu machen. Wie leben und arbeiten sie? Was sind ihre Charaktereigenschaften? Was frühstücken, lesen, abonnieren sie? Gibt es besondere Merkmale bei der Sprache, im Aussehen, kleine Ticks? Diese Liste könnte ich noch lange weiterführen. Je mehr wir uns in unsere Charaktere hineinfühlen, je authentischer wir sie werden lassen, desto mehr wird von diesem Gefühl auf unsere Leser überschwappen. Denn wir wollen, dass die Leser sich in unsere Protagonisten hineinversetzen und gar nicht genug von ihnen lesen können.

Sind Klischees erlaubt?

Das ist eine Frage, bei der sich häufig die Geister scheiden. „Schmetterlinge im Bauch“ steht bei den Klischees ganz oben auf der Liste und doch beschreibt es dieses Gefühl des Frisch Verliebtseins immer wieder absolut passend. Natürlich ist es erfrischend abwechslungsreich, auch mal eine andere Metapher zu lesen „fiebrige Sehnsucht“ zum Beispiel. Zum Glück haben die Schreiberlinge eine Menge Kreativität, um sich außergewöhnliche Umschreibungen einfallen zu lassen. Wobei es sicherlich Genre gibt, in denen vom Leser gewisse Klischees erwartet werden. Oder könnt ihr euch einen Liebesroman vorstellen, in dem der männliche Part nicht mindestens wie ein Adonis aussieht und die Frau eine kurvenreiche Schönheit ist? Oder einen Serienkiller, der nicht schwerwiegende, psychische Päckchen mit sich herumschleppt?

Autorin Kate Franklin stellt dir im Bookerfly Umsetzungskongress ihr Wissen rund ums Thema Authentizität zur Verfügung.

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Eure Ilka vom Bookerfly Club Team

 

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