Du willst mitfühlende, lebendige Figuren? Dann lass sie scheitern!
Es klingt hart, aber es ist wahr: Wer seine Figuren zu sehr liebt, schreibt oft zu glatt. Und damit leider auch zu langweilig. Denn was macht eine Figur wirklich glaubwürdig, spannend und nahbar? Richtig: das Scheitern.
„Wir lieben Figuren nicht, weil sie perfekt sind, sondern weil sie Fehler machen und trotzdem weitermachen.“
In diesem Blogbeitrag geht es genau darum: Warum du deine Held:innen scheitern lassen musst und wie das deine Geschichte stärker macht.
1. Scheitern macht deine Figuren menschlich
Wir alle kennen das Gefühl: Etwas versucht, gescheitert, wieder aufgestanden. Genau das wollen wir in Romanen sehen. Perfekte Held:innen, die nie stolpern, sind uninteressant, denn niemand von uns lebt so.
„Fehler machen deine Figuren nicht schwach, sie machen sie echt.“
Wenn Leser:innen sich in deinen Figuren wiedererkennen, entsteht Verbindung. Und Verbindung ist das Fundament emotionaler Geschichten.
2. Scheitern bringt Spannung und Echtheit
Stell dir eine Geschichte vor, in der die Hauptfigur immer weiß, was zu tun ist. Sie meistert jedes Hindernis mühelos. Klingt wie ein Traum? Leider nein, es wird schnell langweilig.
Warum? Weil nichts auf dem Spiel steht.
„Je größer der Einsatz, desto größer die Spannung. Und je größer das Risiko zu scheitern, desto glaubwürdiger die Geschichte.“
Besonders im zweiten Akt solltest du deine Figuren in Schwierigkeiten bringen. Lass sie vermasseln. Lass sie Entscheidungen treffen, die alles nur schlimmer machen. Genau da entsteht die echte Storydynamik.
3. Scheitern führt zur Veränderung
Gute Geschichten erzählen immer auch von Entwicklung. Und Entwicklung braucht Konflikt, innerlich wie äußerlich. Deine Figur soll am Ende nicht mehr dieselbe sein wie zu Beginn. Und das passiert nur, wenn sie durch Krisen geht.
„Ein Charakterbogen ohne Scheitern ist wie eine Reise ohne Abzweigungen – ziellos.“
Fehler, Rückschläge und Schuld sind kein Plot-Problem. Sie sind der Plot. Sie machen aus einem Menschen eine Figur, die etwas zu sagen hat.
Der Konflikt muss nicht immer von außen kommen
Nicht jeder Antagonist muss ein Bösewicht sein. Manchmal ist der größte Gegner der Figur sie selbst: ihre Ängste, Zweifel, falschen Überzeugungen. Auch Konflikte unter Freunden oder Missverständnisse können mächtige Spannungsquellen sein.
„Innere Konflikte sind oft spannender als äußere Gefahren, weil wir sie kennen.“
Nutze Schuldgefühle, alte Verletzungen, unausgesprochene Wahrheiten. Sie machen deine Figuren greifbar und entwickeln sie weiter.
Sei nicht nett, sei ehrlich zu deinen Figuren
Es ist nicht deine Aufgabe als Autor:in, deine Figuren zu beschützen. Im Gegenteil: Du musst sie fordern, in den Dreck werfen, ihnen Entscheidungen abverlangen. Erst dann entsteht ein Charakter, den Leser:innen wirklich begleiten wollen.
„Wenn Leser:innen deine Geschichte lesen, schenken sie dir ihre kostbare Zeit. Gib ihnen etwas zurück, das sie berührt.“
Starke Figuren erkennt man nicht an ihren Erfolgen, sondern an dem, was sie aus ihrem Scheitern machen.“ 👉 Du willst tiefer einsteigen und lernen, wie du authentische Geschichten schreibst? Dann komm in den Bookerfly Club , dein Ort für ehrliches Schreiben.
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