Wenn sich dein Text wie Kaugummi zieht, bring Tempo in deine Geschichte!
Du hast einen tollen Plot, faszinierende Figuren und trotzdem liest sich deine Szene zäh wie Honig? Dann liegt das Problem vielleicht nicht am Was, sondern am Wie. Denn: Das Erzähltempo ist ein entscheidender Hebel für Spannung und Lesefluss. Ist es zu langsam, steigen Leser:innen aus. Ist es zu hektisch, fehlt Tiefe.
„Ein guter Roman liest sich nicht schnell, aber er fühlt sich schnell an.“
Warum Tempo deine Geschichte trägt (oder lähmt)
Egal ob actionreicher Thriller oder leiser Liebesroman: Jede Szene braucht das richtige Tempo. Es entscheidet, wie intensiv deine Leser:innen die Handlung erleben, ob sie mitfiebern oder abschalten.
Typische Symptome für falsches Tempo:
- Leser:innen blättern vor (zu langsam)
- Szenen wirken gehetzt oder oberflächlich (zu schnell)
- Handlung fühlt sich spannungslos an
Aber keine Sorge: Tempo kann man lernen und gezielt überarbeiten.
Die häufigsten Tempobremsen und wie du sie löst
1. Zu viele Beschreibungen
Schöne Sprache ist toll, aber wenn du eine halbe Seite lang nur eine Landschaft beschreibst, leidet das Tempo.
Tipp: Beschreibungen dosieren wie Kräuter bei der Essenszubereitung: punktuell und mit Funktion. Streue sie in den Dialog oder die Handlung ein.
2. Lange innere Monologe
Gedanken deiner Figur sind wichtig, aber nicht mitten in dramatischen Szenen.
Tipp: Halte Monologe kurz und klar, besonders wenn gerade Handlung gefragt ist.
3. Langatmige Dialoge
„Hallo.“ – „Hi, wie geht’s?“ – „Gut. Und dir?“
Das brauchst du nicht.
Tipp: Dialoge dienen der Handlung oder Charakterzeichnung, alles andere kann weg.
4. Bühnenregie ohne Mehrwert
„Sie ging in die Küche, zog die Schuhe aus, öffnete die Schublade, holte einen Löffel …“
Nicht jede Bewegung muss beschrieben werden.
Tipp: Frag dich: Bringt diese Handlung die Szene voran? Wenn nicht,– kürzen.
5. Zu viele Füllwörter und Adjektive
„Sie lief sehr schnell und ziemlich hektisch.“
Tipp: Streiche alles, was dein Satz nicht braucht. Ein gutes stilistisches Lektorat hilft hier enorm.
„Jedes unnötige Wort ist wie ein Stein im Schuh, es stört den Lesefluss.“
5 konkrete Tipps für mehr Tempo
- Starte mitten in der Szene
Kein Vorgeplänkel, direkt rein ins Geschehen! - Nutze starke Verben statt schwacher Umschreibungen
„Er rannte“ ist besser als „Er bewegte sich schnell“. - Baue Cliffhanger ein
Lass Szenen nicht glatt auslaufen, sondern mit einem Mini-Fragezeichen enden. - Achte auf den Szenenfokus
Hat die Szene ein klares Ziel? Weiß der Leser, was auf dem Spiel steht? - Text-Detox durchführen
Lies dir eine Szene laut vor und streiche alles, was dich selbst langweilt.
Tempo ist kein Zufall, es ist Handwerk
Deine Geschichte verdient es, gelesen zu werden. Dafür musst du ihr Tempo geben – das richtige. Nicht immer schnell, aber immer so, dass sie trägt, zieht und packt.
„Ein guter Text ist wie ein gut geölter Motor. Du spürst nur den Sog, nicht die Technik.“
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