Einfach mal zaubern: Wie du mit Märchen neue Schreibfreude entfachst
In diesem Blogbeitrag nehmen wir dich mit in eine Welt voller Zauber, sprechender Tiere und magischer Zahlen. Wenn du Lust hast, mal wieder ganz frei zu fabulieren, ist ein Märchen genau das Richtige. Ob für Kinder, eine Anthologie oder einfach, um deine Sprachfreude zu entdecken, mit ein paar typischen Merkmalen kannst du sofort loslegen.
„Märchen sind wie kleine Fenster in unser kollektives Unterbewusstsein: offen, klar, archetypisch.“
Volksmärchen vs. Kunstmärchen: Wo liegt der Unterschied?
Volksmärchen wie „Rotkäppchen“ oder „Dornröschen“ wurden über Generationen mündlich weitergegeben. Sie sind kulturübergreifend, in vielen Varianten überliefert, ohne eindeutigen Autor. Kunstmärchen dagegen sind literarisch gestaltete Märchen von Autor:innen wie Hans Christian Andersen oder Ludwig Bechstein.
Und doch teilen beide Formen viele gemeinsame Merkmale. Und genau die schauen wir uns jetzt an.
1. Ein nicht näher bestimmter Ort und eine vergangene Zeit
Märchen spielen meist in einer „anderen“ Welt, zeitlos und ortsungebunden. Begriffe wie „ein Königreich“, „ein tiefer Wald“ oder „eine ferne Burg“ ersetzen geografische Genauigkeit. Das erlaubt Leser:innen, sich sofort auf die Geschichte einzulassen, ohne Umwege.
2. Gut und Böse sind klar getrennt
In Märchen gibt es keine Grauzonen. Die Bösen sind wirklich böse (Hexen, Stiefmütter, Wölfe), die Guten sind gut (Prinzessinnen, treue Brüder, arme Müllerstöchter). Das erzeugt eine einfache, aber wirkungsvolle Spannung.
„Märchen brauchen keine Vielschichtigkeit, sie leben von der Klarheit.“
3. Schneller Einstieg und hohes Erzähltempo
Kaum bist du auf der ersten Seite, bist du mitten im Geschehen. Märchen verschwenden keine Zeit, sie kommen zur Sache, und zwar sofort. Die klassische Drei-Akt-Struktur weicht einer reduzierten, klaren Handlungsführung.
4. Magie als Problemlöser
Im Gegensatz zum Roman muss die Hauptfigur im Märchen nicht alles selbst lösen. Magische Helfer, Zaubersprüche oder sprechende Tiere übernehmen gern diese Rolle. Und manchmal reicht auch reines Glück.
5. Wiederholungen und Muster
Wiederholungen sind ein zentrales Stilmittel. Sie sorgen für Rhythmus, schaffen Spannung und machen den Text einprägsam, besonders für Kinder. Klassische Beispiele: drei Wünsche, drei Prüfungen, sieben Brüder …
„Wiederholungen geben Märchen ihre ganz eigene Musikalität.“
6. Dialoge mit Wiederholung steigern Spannung
Denk an Rotkäppchens Fragen: „Großmutter, warum hast du so große Ohren … Augen … Zähne?“ Das steigert die Spannung, macht Kinder neugierig und fördert das Mitsprechen.
7. Sprechende Tiere und verzauberte Objekte
Alles kann sprechen: Tiere, Bäume, Gegenstände. Die Welt ist beseelt, alles ist möglich. Genau das macht das Schreiben so befreiend.
8. Typisierte Figuren
Märchen kommen mit „König“, „Hexe“, „Prinzessin“, „Schuster“ aus. Namen sind selten nötig. Die Leser:innen kennen diese Figuren aus ihrer inneren Bilderwelt. Das macht die Identifikation leicht und spart Beschreibung.
9. Der allwissende Erzähler weiß mehr als die Figur
Im Märchen erfahren wir oft Dinge, die die Hauptfigur noch nicht weiß. Das steigert die Spannung, besonders für junge Leser:innen.
10. Gerechtigkeit siegt – immer
Am Ende wird das Gleichgewicht wiederhergestellt. Die Guten werden belohnt, die Bösen bestraft. Das Märchen gibt Halt, Orientierung und eine klare Botschaft.
Märchen sind ein Spielplatz für deine Fantasie
Wenn du Lust hast, wieder spielerischer zu schreiben, dich an Sprache, Rhythmus und klaren Strukturen zu erfreuen, dann schreib ein Märchen. Ob für Kinder oder Erwachsene, es wird dich inspirieren, deinen Stil schärfen und dir vielleicht auch neue Ideen für längere Texte geben.
„Märchen zeigen uns: Alles ist möglich, solange du es erzählst.“
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