Dein Buch ist fertig, aber noch nicht gut genug?

Herzlichen Glückwunsch, dein Roman ist fertig! Oder zumindest die Rohfassung. Ein unglaublicher Meilenstein, den viele nie erreichen. Aber: Jetzt beginnt der Teil, den viele unterschätzen: das Überarbeiten. Ein Manuskript ist selten nach dem ersten Wurf druckreif. Dieser Blogbeitrag zeigt dir, wie du deinen Roman in fünf klaren Schritten überarbeitest, damit aus deinem Rohdiamanten ein lesenswerter Roman wird.

1. Schritt: Manuskript weglegen – und Abstand gewinnen

Klingt einfach, ist aber entscheidend: Lege dein Manuskript für mindestens zwei Wochen zur Seite. Warum?

„Kreatives Schreiben braucht Intuition, Überarbeitung braucht Distanz.“

Nur mit etwas Abstand kannst du deine Geschichte mit frischem Blick betrachten. Nutze die Zeit, um dich zu feiern. Du hast etwas Großes geschafft, das darfst du genießen.

2. Schritt: Lesen wie eine Leserin und Notizen machen

Nimm dein Manuskript zur Hand und lies es, als wärst du eine Leserin im Buchladen. Ziel: Erste Eindrücke sammeln. Mach dir Notizen zu:

  • Stimmigkeit der Handlung und Charakterentwicklung
  • Natürlichkeit der Dialoge
  • Chronologische Logik (evtl. Zeitleiste anlegen)
  • Spannungsbogen: Funktioniert der Höhepunkt?
  • Genre-Erwartung: Würdest du als Fan des Genres das Buch mögen?

„Überarbeitung beginnt mit ehrlichem Lesen, nicht mit Löschen.“

Du musst beim Lesen noch nichts ändern, nur wahrnehmen.

3. Schritt: In die Tiefe überarbeiten: Struktur, Inhalt, Logik

Jetzt wird’s konkret: Alles, was dir aufgefallen ist, kommt jetzt auf den Prüfstand. Du:

  • Schiebst Kapitel, um die Chronologie zu klären
  • Ergänzt fehlende Szenen oder Details
  • Stopfst Plotlöcher
  • Überarbeitest die Dramaturgie: Sind alle Wendepunkte sinnvoll platziert?
  • Passt der Höhepunkt? Oder ist ein anderer Punkt stärker?

Gerade hier ist es hilfreich, eine Plotübersicht anzulegen. Was passiert wann? Und warum?

4. Schritt: Stil und Sprache verfeinern

Jetzt geht’s ans Feintuning. Frage dich:

  • Liest sich der Text flüssig? Rhythmus und Klang der Sätze?
  • Passt der Erzählton zur Geschichte und den Figuren?
  • Klingen Dialoge realistisch?
  • Sind alle Sinne aktiviert – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen?
  • Gibt es überflüssige Füllwörter, passive Konstruktionen oder Wiederholungen?

„Guter Stil heißt nicht: blumig schreiben, sondern klar, lebendig und passend.“

Schau auch, ob du häufig genutzte Lieblingswörter erkennst. Viele Schreibtools können dir das anzeigen.

5. Schritt: Laut lesen, Testleser:innen einholen, letzte Runde

Lies dein Manuskript laut vor. Ja, das ganze. Warum?

„Was sich nicht laut lesen lässt, lässt sich auch nicht leicht lesen.“

Beim Vorlesen erkennst du holprige Sätze, gestelzte Dialoge und unfreiwillige Stolperfallen. Streiche und überarbeite, was dir auffällt.

Anschließend: Gib dein Manuskript an Testleser:innen. Am besten mit einem kleinen Fragebogen, z. B.:

  • Hat dich die Geschichte gefesselt?
  • Welche Figur war für dich am stärksten und warum?
  • Gab es Längen oder Unklarheiten?
  • Hättest du das Buch gekauft?

Mit diesem letzten Schritt bist du bestens vorbereitet fürs Lektorat oder für den finalen Feinschliff.

Überarbeiten ist kein Luxus, es ist Teil des Schreibprozesses

Viele Autor:innen glauben, dass Schreiben der kreative Teil ist und Überarbeiten die Pflicht. Aber genau hier entsteht Tiefe, Klarheit und Wirkung.

„Ein guter Roman wird nicht geschrieben, er wird überarbeitet.“

Du willst beim Überarbeiten nicht allein sein? Dann komm in den Bookerfly Club – die Schreib-Community für alle, die ihren Roman wirklich fertig bekommen wollen.
Und wenn du dabei auch noch smarte Tools und KI wie ChatGPT nutzen willst, dann schau dir unbedingt die KI-Schreibschule von Janet Zentel und Juri Pavlovic an – dort lernst du, wie du Technik und Kreativität clever kombinierst.