Hilfe, ich stecke fest!

Du sitzt am Schreibtisch, starrst auf den Bildschirm und nichts geht mehr. Willkommen in der Welt der Schreibblockade. Und keine Sorge: Du bist nicht allein. Egal, ob am Anfang, mitten im Manuskript oder kurz vorm Ende, festzustecken gehört zum Schreiben dazu.

In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum Schreibblockaden entstehen, wann sie typischerweise auftreten und was du konkret dagegen tun kannst.

Die drei Phasen, in denen Schreibblockaden besonders häufig auftreten

1. Der erste Satz: der Druck, perfekt zu starten

Viele Schreibblockaden beginnen bereits bei Satz eins. Der Druck, direkt brillant einzusteigen, ist oft so groß, dass gar nichts mehr geht.

„Der perfekte erste Satz darf auch am Ende geschrieben werden.“

Tipp: Erlaube dir, unperfekt zu starten. Du kannst später alles überarbeiten, Hauptsache, du kommst ins Schreiben.

2. Seite 200: mitten im Manuskript und mittendrin im Chaos

Oft erwischt es Autor:innen genau in der Mitte: Die Geschichte ist schon lang, viele Handlungsstränge offen und plötzlich weiß man nicht mehr, wie es weitergeht.

Gerade Bauchschreiber:innen, die ohne Plot gestartet sind, erleben hier häufig den „roten-Faden-Verlust“.

Tipp: Hol dir deine Struktur zurück. Erstelle jetzt einen groben Szenenplan oder fasse das bisher Geschriebene zusammen.

3. Der Schluss: wenn das Ende zu groß wird

Kurz vor dem Finale kann die Angst vor dem „perfekten Ende“ lähmen. Der große Twist, der dramatische Höhepunkt, das emotionale Finale – wie soll das alles gelingen?

Tipp: Schreib das Ende, das du JETZT schreiben kannst. Den letzten Feinschliff machst du später.

Warum wir wirklich feststecken – die häufigsten Ursachen für Schreibblockaden

1. Perfektionismus & Selbstzweifel

Der innere Kritiker ist laut, vor allem, wenn wir glauben, es müsse sofort genial sein.

„Schreib erst mal schlecht, überarbeiten kannst du später.“

2. Fehlende Planung

Ohne klares Ziel verirren sich Geschichten schnell. Du musst nicht jedes Detail kennen, aber du brauchst eine grobe Richtung: Was will deine Figur? Wo soll sie am Ende stehen?

3. Zeitdruck

Für manche förderlich, für andere blockierend. Wenn dich Deadlines stressen: arbeite in kleinen, regelmäßigen Etappen.

4. Mangelnde Inspiration

Wenn dir nichts einfällt, tu etwas ganz anderes:
Spazieren gehen. Serien schauen. Menschen beobachten. Karaoke singen. Hauptsache, raus aus dem Grübelkreis.

5. Unpassende Schreibumgebung

Ständige Unterbrechungen killen deinen Flow. Suche dir ungestörte Zeiten oder Orte, z. B. früh morgens, wenn alle schlafen.

6. Angst vor Kritik oder Erfolg

Der Druck, dass andere dein Werk lesen – oder du plötzlich „sichtbar“ wirst – kann lähmen. Tipp: Schreib unter Pseudonym. Teste die Veröffentlichung im kleinen Kreis.

7. Mangelnde Recherche

Wenn du zu wenig über dein Thema weißt, führt das zu Unsicherheit. Dann hilft nur: rein in die Recherche.

8. Persönliche Belastung

Gesundheit, Jobstress, familiäre Themen, all das kann Kreativität blockieren. Gönn dir bewusst Pausen – du bist kein Schreibroboter.

Was hilft wirklich, um wieder in den Schreibfluss zu kommen?

  • Schreibübungen:
    Nicht gleich das große Projekt; kleine Übungen helfen, wieder ins Tun zu kommen.
  • Bewegung:
    Frische Luft, ein Spaziergang, tanzen; oft kommt beim Gehen die beste Idee.
  • Perspektivwechsel:
    Schreib eine Szene aus Sicht einer Nebenfigur. Oder besprich deine Szene mit anderen; Schreibbuddys sehen oft, was du übersehen hast.
  • Journaling:
    Schreib auf, warum du nicht schreibst. Manchmal liegt die Antwort direkt unter der Oberfläche.

„Schreibblockade ist kein Feind, sie ist ein Signal, dass etwas anderes gerade mehr Raum braucht.“

Schreibblockaden sind kein Versagen, sie sind Teil des Prozesses

Du musst nicht jeden Tag schreiben. Du darfst Pause machen. Wichtig ist nur, dass du dich nicht entmutigen lässt. Denn: Schreiben ist ein Weg, kein Sprint.

Wer schreibt, darf auch mal schweigen, solange er irgendwann wieder die Stimme findet. Du brauchst Inspiration, Übungen und eine Community, die dich auch durch Blockaden begleitet? Dann komm in den Bookerfly Club – dort gibt’s nicht nur Austausch, sondern auch Schreibwerkstätten, Schreibimpulse und Unterstützung für jede Phase deines Buchprojekts.

Und wenn du wissen willst, wie du mit KI dein kreatives Schreiben ergänzen kannst, schau in die KI-Schreibschule von Janet Zentel und Juri Pavlovic.