Die Spiegel-Bestsellerliste ist eine der wichtigsten Bestsellerlisten im deutschsprachigen Raum. Sie gilt als Markenwert, Prestigeinstrument und Orientierungshilfe im Buchmarkt.
Wer erstellt sie und mit welchen Daten?
- Der Spiegel vergibt die Listung nicht selbst, sondern nutzt Auswertungen von Partnern (z. B. Media Control / Buchreport) zur Ermittlung. 24books.de+4buchreport+4BuchMarkt+4
- Verkaufsdaten werden aus einer großen Stichprobe von Verkaufsstellen herangezogen: Online-Shops, stationäre Buchhandlungen etc. BuchMarkt+324books.de+3buchreport+3
- Nur bestimmte Buchformate (Hardcover, Taschenbuch, Ratgeber, etc.) und bestimmte Kategorien (Belletristik, Sachbuch, Kinder & Jugend) werden getrennt gelistet. 24books.de+3BuchMarkt+3buchreport+3
- Die Listen erscheinen wöchentlich, ergänzt durch monatliche Speziallisten (z. B. thematische Ratgeberlisten) BuchMarkt+224books.de+2
- Wichtig: Die Liste ist eine relative Rangordnung – sie ordnet Titel nach Verkaufszahlen untereinander. Es gibt keine öffentlich festgelegte Mindestzahl, die garantiert zur Listung führt. 24books.de+3novamd.de+3buchreport+3
Ab wann kommt man auf die Liste?
Das ist oft die spannendste Frage – aber genau hier liegt das Problem: Es gibt keine offizielle, verlässliche Schwellenzahl, die für alle Wochen gilt. Viel hängt ab von Wettbewerb, Kategorie, Veröffentlichungszeitpunkt, Verkaufsdynamik.
Hier, was man aus der Praxis ableiten kann:
- Der Blog/Artikel „SPIEGEL-Bestsellerliste: Was Selfpublisher wissen müssen” nennt den Wert 3.500 Verkäufe in einer Woche als Beispielschwelle, ab der man realistische Chancen hat, in die Liste zu kommen. Fantasy – News & Lifestyle Magazin
- In ruhigen Verkaufswochen oder bei wenig Konkurrenz in einer bestimmten Sachbuchunterkategorie kann es sein, dass deutlich geringere Verkaufszahlen ausreichen. novamd.de+2buchreport+2
- Aber: 1.000 Verkäufe pro Woche reichen in den allermeisten Fällen nicht aus, um in die Spiegel-Bestsellerliste zu kommen. Das lässt sich an Erfahrungswerten und Branchendiskussionen erkennen.
- Für Sachbücher wird oft von 2.500 bis 4.000 Verkäufen pro Woche ausgegangen, wenn man eine realistische Chance haben will. BuchMarkt+3Fantasy – News & Lifestyle Magazin+3buchreport+3
- In Zeiten starker Konkurrenz (z. B. viele Neuerscheinungen, Bestsellerstarts) können auch diese Werte nicht reichen – die Schwelle steigt.
- In schwachen Wochen (weniger Verkaufsaktivität, wenige große Starts) kann es sein, dass ein Titel mit geringeren Verkäufen plötzlich aufsteigt. Aber das ist eher Ausnahme als Regel.
- Für Spitzenplätze (z. B. Platz 1–5) sind in der Regel deutlich höhere Verkaufszahlen nötig – oft mehrere Tausend bis hin zu hohen fünfstelligen Wochenverkäufen, je nach Genre und Bekanntheit.
Was heißt das konkret: Reichen 1.000 Verkäufe?
Kurz gesagt: Nein, in den meisten Fällen nicht.
Wenn du 1.000 Exemplare in einer Woche verkaufst, ist das für einen Selfpublisher oder kleinen Verlag schon ein beachtlicher Erfolg. Aber um damit regelmäßig in die Spiegel-Bestsellerliste zu kommen, reicht es in den meisten Wochen schlicht nicht.
Es kann theoretisch vorkommen – insbesondere in Nischenkategorien oder sehr ruhigen Wochen – dass ein Titel mit etwas über 1.000 Verkäufen reinkommt. Aber das sind Ausnahmen und kaum planbar.
Grenzen, Unsicherheiten und Einflussfaktoren
- Die Liste ist keine starre Schwellenliste, sondern relativ: alles hängt davon ab, wie stark die Konkurrenz in dieser Woche ist.
- Verkäufe außerhalb der Stichprobe von ausgewerteten Verkaufsstellen (z. B. Verkäufe über direkte Kanäle, kleine Buchhandlungen, Veranstaltungen) werden möglicherweise nicht oder nur teilweise berücksichtigt.
- Verkäufe zeitlich dicht (z. B. viele Verkäufe am Erscheinungstag) können helfen, im Ranking schnell aufzusteigen.
- Marketing, Medienresonanz und Vorbestellungen spielen eine große Rolle.
- Einige Marktbeobachter und Selfpublisher warnen vor zu optimistischen Erwartungen: nicht jeder „Erfolgstitel“ mit 1.000 + Verkäufen landet auf der Liste. Fantasy – News & Lifestyle Magazin+1
Schlussfolgerung
Wenn du planst, ein Buch zu veröffentlichen und das Ziel hast, auf die Spiegel-Bestsellerliste zu kommen, dann ist 1.000 Verkäufe in einer Woche nicht als klares Ziel ausreichend. Du musst deutlich höher ansetzen, realistisch im Bereich von ein paar Tausend. Aber:
- Es ist nie garantiert, dass ein Titel mit diesen Verkaufszahlen reinkommt, die Konkurrenz kann stärker sein.
- In Ausnahmewochen oder wenig umkämpften Nischen ist es möglich, dass geringere Werte genügen.
- Der beste Ansatz: starke Vorvermarktung, große Resonanz bei Zielgruppe, hohe Startdynamik und dann möglichst viele Verkäufe gesammelt in kurzer Zeit.
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