Agenten und Verlage erhalten im Jahr im Schnitt (jeweils) 1000 bis 3000 unverlangt eingesandte Manuskripte. Etwa eins dieser Manuskript von tausend schafft den Weg in den Verlag. Einen der begehrten Verträge zu bekommen, ist schon schwierig genug. Allerdings gibt es ein paar Punkte, mit denen man die eigenen Chancen minimiert. Hier ein paar Anti-Tipps:

Die Anrede

“Sehr geehrte Damen und Herren!” ist zwar höflich, klingt jedoch gleichzeitig wie: Ich reiche mein Manuskript mal bei einigen Verlagen ein, habe mir jedoch nicht die Mühe gemacht, einen konkreten Ansprechpartner zu recherchieren. Die Verlagssuche ist vergleichbar mit einer Bewerbung im Beruf. Auch da sollte man sich die Firma, bei der man sich bewirbt, vorher anschauen. Findet man auf der Verlagsseite keinen konkreten Ansprechpartner, sollte man zum Höhrer greifen und diesen erfragen. Und keine Scheu vor dem Erstkontakt – es ist noch keine Autorin und kein Autor gefressen worden.

Wer seid ihr?

Verratet ruhig etwas über euch. Vor allen Dingen: Wie euch der Verlag erreichen kann. Name, Telefonnummer und E-Mail Adresse sind wichtige Elemente, die auf keiner Seite und auf keinem Dokument fehlen sollten. Heutzutage geht fast alles digital. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass in einem Verlag rege Betriebsamkeit herrscht. Bei der oben beschriebenen Flut von Einreichungen kann schon mal etwas durcheinandergeraten. Deshalb ist es ratsam, die jeweiligen Dokumente einfach, klar und übersichtlich zu beschriften. (Vor allen Dingen die Dateinamen!)

Ich bin der King of Kong

Sätze wie: „Meine Eltern und Freunde finden meine Geschichte ganz toll …“ oder „Mein Werk ist inspiriert von Jane Austen … ganz im Stil von J. K. Rowling … in der Tradition von Stephen King.“ kommen bei den Lektoren der Verlage sicherlich nicht gut an. Ähnlich, wie man beim Schreiben die Intelligenz der Lesers nicht unterschätzen soll, sieht es auch bei den Lektoren aus. Ähnelt euer Manuskript einem gewissen Stil, werden die Profis das merken. Und sollte eure Geschichte eurer Familie nicht gefallen, dann wäre das ein herber Schlag für euch 😊. Es gilt also, den schmalen Grat zwischen Selbstbewusstsein und Selbstüberschätzung zu finden.

Fehlerfreiheit

Die Gedanken sind frei, die Fehler sollten es auch sein – besser gesagt: euer Manuskript. Laßt das Exposé, eure Vita, das Anschreiben und die Leseprobe von mehreren Lesern, bestenfalls von einem Profi gegenlesen.

Unsere Expertin im Bookerfly Umsetzungskongress zum Thema Was man bei der Verlagssuche alles falsch machen kann ist eine wahre Tausendsasserin im Buchbereich. Steffi Bieber-Geske ist Verlegerin, Autorin, Journalistin, Messeorganisatorin (der Buch Berlin!) und Netzwerkerin.

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Eure Ilka vom Bookerfly Club Team