Entschleunigt lesen, tiefgründiger schreiben – wie Slow Reading dein Autor:innenleben verändert
Kennst du das? Der Stapel ungelesener Bücher wächst, deine Podcast-Playlist ist überfüllt, du swipest dich durch Texte, hörst Serien im Hintergrund, aber nichts bleibt wirklich hängen? Willkommen in der Überholspur unserer Konsumgesellschaft.
Genau deshalb möchten wir dir in diesem Blogbeitrag ein Konzept ans Herz legen, das dein Lesen – und dein Schreiben – tiefgreifend verändern kann: Slow Reading.
„Worte sind keine Fast Food. Sie verdienen es, gekaut und genossen zu werden.“
Was ist Slow Reading und warum brauchst du es als Autor:in?
Slow Reading ist mehr als nur langsames Lesen. Es ist achtsames Lesen. Eine bewusste Entscheidung, nicht zu überfliegen, sondern einzutauchen. Den Text zu erleben, anstatt ihn nur zu konsumieren. In einer Zeit, in der wir Informationen in Lichtgeschwindigkeit aufnehmen (und genauso schnell wieder vergessen), ist Slow Reading ein Gegenentwurf. Eine Rückkehr zur Essenz: Worte wirken zu lassen.
Die Wurzeln: Von der Lexio Divina bis zur kreativen Lesepraxis
Schon die frühen Mönche praktizierten Slow Reading, damals als „Lexio Divina“. Sie verglichen das Lesen mit einer wiederkäuenden Kuh: ein Wort, ein Satz. Immer wieder gelesen, geschmeckt, verstanden.
„Die Tiefe eines Textes offenbart sich nur dem, der ihm Tiefe schenkt.“
Diese Tradition ist heute aktueller denn je. Gerade als Autor:in profitierst du enorm davon: Du entwickelst ein besseres Sprachgefühl, erkennst stilistische Feinheiten und findest Inspiration an Stellen, an denen du sonst einfach weitergeblättert hättest.
6 praktische Tipps für Slow Reading im Alltag
1. Schaffe Raum und Ruhe
Finde einen Ort, an dem du ungestört bist. Schalte dein Handy aus, minimiere Ablenkungen. Gönn dir bewusst Zeit und kein Multitasking.
2. Lies Satz für Satz, nicht Seite für Seite
Nimm jeden Satz wahr. Welche Stimmung entsteht? Welche Bilder ruft er hervor? Lies so langsam, dass du die Worte wirklich aufnimmst.
3. Nutze alle Sinne
Lies laut, spüre das Buch, genieße den Klang der Sprache. Selbst das Blättern oder das Gewicht eines Buches kann Teil deiner Erfahrung werden.
4. Schreib mit
Halte Gedanken fest, notiere Fragen oder eigene Ideen. Oft entstehen beim achtsamen Lesen ganz neue Impulse für eigene Texte.
5. Lies nochmal
Ein gutes Buch ist beim zweiten oder dritten Mal noch besser. Du wirst neue Details entdecken, versprochen.
6. Spüre die Wirkung
Slow Reading beruhigt. Dein Atem wird ruhiger, dein Geist klarer. Du findest zurück zu dir und zu deinem eigenen Stil.
Wie Slow Reading dein Schreiben verbessert
- Du entwickelst ein feineres Gespür für Sprache.
- Du lernst, wie andere Autor:innen Dialoge, Beschreibungen oder Dramaturgie meistern.
- Du wirst kreativer, weil du dir Zeit für Ideen gibst.
- Du trainierst dein Gehirn und wirst automatisch ein besserer Plotter.
„Achtsames Lesen macht aus dir nicht nur eine bessere Leserin, sondern eine tiefere Schreiberin.“
Weniger ist mehr, auch beim Lesen
Slow Reading ist kein Luxus. Es ist eine Notwendigkeit für alle, die mit Sprache arbeiten. In einer Welt, die immer schneller wird, ist Entschleunigung ein Akt der Kreativität und der Selbstfürsorge.
Nimm dir bewusst Zeit für Bücher. Nicht, um sie durchzulesen, sondern um sie wirklich zu lesen. Nur wer langsam liest, versteht, wie Worte wirklich wirken.
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