Deine Hauptfigur ist der Kapitän deiner Geschichte – so entwickelst du sie lebendig und glaubwürdig

Wenn du ein Buch schreibst, willst du eins: Deine Leser:innen emotional berühren. Und genau das gelingt dir nicht über spektakuläre Plots oder perfekte Sätze – sondern über Menschen. Genauer gesagt: über deine Hauptfigur.

In diesem Blogbeitrag geht es darum, wie du eine dreidimensionale, echte Figur entwickelst, die deine Geschichte trägt und die Herzen deiner Leser:innen berührt.

Warum deine Hauptfigur mehr ist als nur ein Name

„Die Hauptfigur ist der Motor deiner Geschichte.“

Und ohne Motor fährt kein Schiff. Kapitäne wissen, wo sie hinwollen. Genau das braucht auch deine Geschichte: Eine Figur, die Richtung gibt. Deine Hauptfigur ist nicht nur da. Sie handelt, zweifelt, fühlt, scheitert und wächst. Ihr Ziel und ihr innerer Antrieb sind es, die den Plot voranbringen. Sie verkauft das Buch über Emotionen. Klingt groß? Ist es auch. Aber machbar.

Was macht eine Figur dreidimensional?

Eine gute Figur tritt aus dem Buch heraus, als würde sie gleich neben dir sitzen. Um das zu erreichen, brauchst du mehr als Aussehen oder Beruf. Du brauchst Tiefe. Hier ein paar Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Wo kommt sie her? Stadt, Land, privilegierter Hintergrund oder schwierige Kindheit?
  • Welche Werte trägt sie in sich? Politische Haltung, Religion, familiäre Prägung?
  • Was sind ihre Fehler und Schwächen? Niemand will perfekte Helden lesen.
  • Wer hat deine Figur geprägt? Eltern? Freundeskreis? Traumatische Erlebnisse? Das alles formt ihr Denken und Handeln.
  • Was treibt sie an? Ziel UND Bedürfnis – beides ist wichtig.

„Du brauchst Ziel, Bedürfnis und Veränderung – sonst wird deine Figur flach wie Papier.“

Der Unterschied zwischen Ziel und Bedürfnis

Ein Held ohne Ziel ist keine Figur, sondern Staffage. Doch nur mit einem Ziel wird’s auch nicht besser. Es braucht ein inneres Bedürfnis, das hinter dem Ziel steckt.

Beispiel: Dein Detektiv will einen Mordfall lösen. Das ist sein Ziel.
Warum? Weil er als Kind selbst Gewalt erlebt hat. Das ist sein Bedürfnis.

„Das Ziel zeigt, wohin die Reise geht. Das Bedürfnis zeigt, warum sie überhaupt beginnt.“

Diese Tiefe macht deine Figur nachvollziehbar. Und genau dadurch emotional greifbar.

 

Deine Figur muss sich verändern – sonst langweilt sich dein Leser

Keine Entwicklung = keine Geschichte. Leser:innen wollen mitfühlen, mitleiden, mitwachsen. Deine Figur muss am Ende anders sein als am Anfang – klüger, reifer, verletzlicher, stärker.

Ein hilfreicher Tipp: Führe ein Interview mit deiner Figur oder lass sie ein Tagebuch schreiben. Das bringt dich oft auf verborgene Konflikte oder Wünsche, die du beim bloßen Nachdenken übersehen würdest.

„Frag deine Figur: Was ist dein größtes Geheimnis? Die Antwort bringt Tiefe in deine Geschichte.“

Tools und Tipps zur Figurenentwicklung

  • Charakterbogen: Er zwingt dich, über Details nachzudenken.
  • Tagebuchschreiben: Lass deine Figur ein paar Tage lang mitschreiben.
  • Konkrete Szenen entwerfen: Was würde sie in einer brenzligen Situation tun?
  • Interviews führen: Du als Autor:in fragst, deine Figur antwortet.

Wenn du das tust, wirst du merken: Deine Figur beginnt zu leben.

„Eine Starke Figur entsteht nicht zufällig, sie wird bewusst erschaffen.“

Wenn du deine Hauptfigur entwickelst, gib ihr ein Ziel, ein Bedürfnis, eine Vergangenheit und eine Entwicklung. Mach sie menschlich, mit Ecken und Kanten. Dann wird sie deine Leser:innen berühren und deine Geschichte tragen.

 

Du willst mehr übers Buch schreiben lernen?
Dann komm in den Bookerfly Club – dein Ort für Austausch, Wissen und Inspiration.

Speziell zum Thema KI und Schreiben: Schau dir die KI Schreibschule von Janet Zentel und Juri Pavlovic an. Dort lernst du, wie du moderne Tools sinnvoll einsetzt – für authentische Bücher mit Tiefe.