Warum du als Autor:in mit verschiedenen Schreibtönen experimentieren solltest

Wenn du schreibst, dann hast du wahrscheinlich ein Lieblingsgenre: Spannung, Fantasy, Historie, Liebe oder etwas ganz anderes. Doch was passiert, wenn du plötzlich Lust auf etwas ganz anderes bekommst? Jennifer B. Wind interviewte im Rahmen des Bookerfly Umsetzungskongresses den Bestsellerautor und Eventveranstalter Robert Preis. Er erzählt, wie ein Genre‑Mix nicht nur möglich ist, sondern dir sogar neue Freiheiten und Chancen eröffnet. Und warum es Mut braucht, aber sich lohnen kann, mehr als „nur“ ein Genre zu bedienen.


Zwischen Routine und Abenteuer – der Spagat mit verschiedenen Genres

Viele Autor:innen fühlen sich sicher, wenn sie bei einem Genre bleiben: Die Abläufe kennen, das Publikum kennen, wissen, was funktioniert. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem es „zu vertraut“ wird. so erging es auch Robert Preis. Nach vielen Krimis spürte er das Bedürfnis nach Abwechslung und neuen Geschichten.

„Jetzt wieder ein Mittelalter‑Abenteuer schreiben, dann Fantasy, dann zurück zum Krimi – das befreit mich.“

Dieser Wunsch nach Veränderung ist kein Zeichen von Orientierungslosigkeit, sondern von kreativer Vielfalt. Und diese Vielfalt kann dein größtes Kapital sein.

Vorteile des Genre‑Mixes:

  • Du entlastest dich selbst: Nach düsteren Krimis kann ein Fantasy‑ oder Historienroman wie ein frischer Wind wirken.
  • Du erreichst neue Zielgruppen: Vielleicht liest jemand keinen Krimi, aber Fantasy oder Jugendroman spricht ihn an.
  • Du hältst deine Kreativität lebendig: Neue Welten, neue Figuren, andere Stilmittel, das reizt und hält dich als Autor:in frisch.

Autorenname – bleiben oder neu erfinden?

Ein häufiges Problem beim Genre‑Wechsel ist der Autorenname: Soll man ein Pseudonym wählen oder den Namen behalten, unter dem man bereits bekannt ist?

Robert entschied sich bewusst dafür, seinen Namen beizubehalten – egal, ob Krimi, Jugendfantasy oder Historienroman:

„Wenn ich plötzlich unter anderem Namen neu anfangen müsste, wäre das wie ganz von vorn starten.“

Das heißt aber nicht, dass jeder Autor unbedingt so handeln sollte. Wichtig ist, dass du dir im Klaren bist:

  • Bekommst du durch deinen alten Namen echte Reichweite, die du nutzen möchtest?
  • Oder ist dein vorhandenes Publikum stark auf ein Genre geprägt, so dass ein anderes verwirren könnte?

Wenn du dich mit deinem Namen wohlfühlst und offen kommunizierst, dass du zwischen Genres wechselst, kann das eine Stärke sein: eine bunte Palette statt einer Schublade.


Wie du den Genre‑Wechsel bewusst gestaltest – 5 praktische Tipps

  1. Plane bewusst Zwischenräume:
    Nach einem intensiven Krimi kann ein Fantasy- oder Historienprojekt wie ein Reset wirken. Lass Raum zwischen den Projekten, um Abstand zu gewinnen und neu einzutauchen.
  2. Finde dein neues Setting mit Gefühl:
    Wie bei Roberts Jugend‑Fantasy: Die Idee entstand aus langjährigen Gute-Nacht-Geschichten und der Liebe zu Buchläden. Ein vertrauter Kern – neu interpretiert.
  3. Verändere den Stil, nicht deine Handschrift:
    Deine Stimme als Autor bleibt, aber passe Tempo, Erzählweise und Ton dem Genre an (z. B. düster vs. märchenhaft vs. grausam real).
  4. Teste neue Zielgruppen gezielt:
    Geh zu Conventions, Fantasy‑Messen oder Jugendliteratur‑Lesungen, dort findest du das Publikum, das dein neues Genre aufmerksam wahrnimmt.
  5. Kommuniziere offen mit deinen Leser:innen:
    Wenn du vorher Krimis geschrieben hast, kündige deine Genre‑Neustarts klar an – in Newslettern, Social Media oder Blogposts. So weiß dein Publikum, was sie erwartet.

Warum Genre‑Vielseitigkeit gerade heute eine Stärke ist

In Zeiten, in denen Leser:innen große Vielfalt suchen und Angebote über Social Media oder Bücherplattformen schnell wechseln, da kann Vielfalt ein Vorteil sein.

Mit verschiedenen Genres erreichst du:

  • Mehr Reichweite: Nicht alle Leser wollen immer das Gleiche.
  • Mehr Flexibilität: Wenn ein Genre stagniert, können andere dich weitertragen.
  • Mehr kreative Erfüllung: Manchmal braucht dein Kopf neue Welten und frische Ideen und das hält deinen inneren Autor lebendig.

Bleib mutig, bleib vielseitig – dein Autorenweg ist deine Entscheidung

Ein Genre‑Wechsel ist keine Verwirrung, es ist Freiheit. Und Freiheit bedeutet Möglichkeit. Du musst dich nicht auf ein Genre festlegen. Du darfst hüpfen, staunen, experimentieren. Mit jedem neuen Projekt wächst du, entdeckst neue Facetten deiner Schreibstimme und sprichst neue Leser:innen an.

„Deine Vielfalt ist nicht dein Nachteil, sie ist dein größter Vorteil.“

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Oder du willst herausfinden, wie du gezielt veröffentlichst – ob Krimi, Fantasy oder Jugendroman? Dann sieh dir die KI‑Schreibschule von Janet Zentel & Juri Pavlovic an: https://go.bookerfly.de/buch-schreiben-mit-ki-club/