Beim Plotten scheiden sich die Geister der Autorinnen und Autoren ähnlich wie bei den Themen: FC Bayern München, Graupensuppe, E-Book-Reader, usw.

Die einen sehen sich in ihrer Kreativität eingeschränkt und meiden das Plotten wie die Pest. Die anderen schwören darauf und sehen es als wichtiges Handwerkszeug fürs Schreiben. Ähnlich einem Geländer können sie sich an dem Plot festhalten, er bietet ihnen Sicherheit, wenn sie drohen, sich in den Irrungen ihrer Kreativität zu
verlieren. Vielleicht mag der ein oder andere aus der zuerst genannten Gruppe dem Plotten noch eine Chance geben, ansonsten folgt nun für alle „Plotter-Fans“ eine Übersicht der verschiedenen Methoden.
Doch zuerst: Was ist überhaupt „plotten“?

Das Verb plotten kommt von Plot und bezeichnet dieErstellung eines Handlungsgerüsts für Geschichten jeglicher Art. Die Erstellung eines Plots vor demeigentlichen Schreibprozess soll dir dabei helfen, denroten Faden beim Schreiben deiner Geschichte nicht zuverlieren. Du skizzierst den Ablauf deiner Handlung, dieCharaktereigenschaften deiner Protagonisten und hältst die Kernaussage deines Romans dabei im Auge. Je strukturierter ein Plot ist, desto leichter wird dir nachher das Schreiben fallen. So sagt man – und man fügt oft noch hinzu: Ein gut geplotteter Text hat eine größere Chance auf Veröffentlichung.

Es wäre natürlich traumhaft, wenn ich dir sagen könnte: So, hier ist er nun, der einzig wahre, absolute Plot – verändere ihn entsprechend deiner Geschichtsidee – und nach Fertigstellung werden dir alle Verlage die Bude einrennen. Nein! So einfach ist das nicht. So unterschiedlich, wie wir Autorinnen und Autoren sind, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten zu plotten. Probiere sie einfach aus und teste, welche davon zu dir und deiner Geschichtsidee passt!

1. Für die absoluten Minimalisten unter euch: Die 1-Satz-Methode.
Sie ist selbsterklärend. Die Grundidee eurer Geschichte soll in einem Satz formuliert werden. Klingt schnell und simpel, ist es aber nicht. Einen absolut knackigen Kernaussage-Satz zu formulieren, hat schon einige Köpfe zum Rauchen gebracht. Allerdings ist er der Türöffner für so manche Ausschreibung. Man nennt ihn auch, den Pitch!

2. Die 3-Satz-Methode. Man kann sie auch die 3-Akt-Struktur nennen.

Auch sie ist leicht verständlich. Fasse deine Geschichtsidee in drei Sätzen zusammen. Konzentriere dich dabei auf die 3 Highlights: Einleitung, Hauptteil, Schluss. Allerdings ist dies noch ein sehr grober Fahrplan, bei dem man sich leicht verfransen kann. Deshalb kommen wir direkt zur nächsten Steigerung.

3. Die 5-Akt-Struktur.
Sie ähnelt der nach Gustav Freytag benannten Freytag-Pyramide. Stelle dir deshalb eine wunderschöne Pyramide vor, an deren Fuß du mit der Einführung beginnst. Darauf folgt das Ansteigen der Handlung mit Spannungsmomenten. Wir nähern uns der Spitze, dem Höhepunkt. Danach flacht die Handlung wieder ab und wir enden – vielleicht mit einer unerwarteten Wendung – bei der Lösung des Konfliktes. Hier wird besonders Wert auf den Aufbau des Spannungsbogens gelegt, der den Leser in Atem halten soll. Allerdings besteht auch hier Spielraum, während des Schreibens den Faden zu verlieren.

4. Die Schneeflöckchen-Methode. In 8 Schritten zum Plot

Jetzt wird es detaillierter. Diese Methode greift einige der zuvor genannten Methoden auf. Darüber hinaus widmet sie sich viel ausführlicher der Entwicklung der Charaktere und der Grundidee deiner Geschichte. Es kommt noch zusätzlich ein Kapitelplan hinzu. Diese Methode eignet sich deshalb für die Schreiberlinge unter euch, die bereits einen detaillierten Plan im Kopf haben und es lieben, einer vorgegebenen Struktur zu folgen. Weil die Schneeflöckchenmethode sehr beliebt ist, werde ich ihr einen eigenen Blog widmen.

5. Die Heldenreise
Die Heldenreise ist ein zwölfstufiges Konzept zur Entwicklung einer spannenden Handlung und einer interessanten Reifung der Figuren. (Ihr merkt schon, je weiter wir kommen, desto mehr Schritte beinhaltet der Plot. Wenn wir so weitermachen, ist das Buch so gut wie fertiggeschrieben). Wie die Überschrift schon sagt, wird hier ein spezielles Augenmerk auf die Charaktere gelegt. Nachdem die Hauptperson kurz vorgestellt wurde, passiert etwas Aufregendes, auf das sie reagieren
muss. Nun bekommt sie Helfer an ihre Seite, die sie auf irgendeine Weise fordern oder auch fördern. Danach wird der Feind bzw. das Problem vorgestellt. Das bringt den Charakter dazu, seine Strategie/Einstellung zu überdenken. Er gerät in einen Konflikt, es folgt ein Entscheidungskampf und dessen Bewältigung. Danach kehrt der Held in seine ursprüngliche Welt zurück, ist aber deutlich verändert. Auch diese Methode erläutere ich dir ausführlicher in einem separaten Blogartikel.

6. Die Bestseller-Methode zum Plotten: 3 Akte, 9 Blöcke, 27 Kapitel

Jetzt bringe ich selbst die kühlsten Köpfe unter euch zum Glühen! Ran an die Taschenrechner. Ihr unterteilt eure Geschichte in 3 Akte. Jeder Akt bekommt nun 3 Blöcke (macht zusammen 9), die wiederum jeweils drei Kapitel bekommen.

Schon habt ihr 27 Kapitel. Soweit klar? In jedem der 9 Blöcke wiederholt sich nun der Ablauf:
Aufbau, Aktion, Reaktion. Das klingt etwas simpel gestrickt, doch jeder Block hat sein eigenes Thema,
welches mit den anderen teilweise verknüpft wird.

Ein Beispiel: Akt 1, Block 3, Kapitel 7-9:

Die Konsequenz aus Kapitel 6 übt Druck auf den Protagonisten aus. Nach einem überraschenden Ereignis muss deine
Figur umdenken. Hier wird der Autorin sowie dem Autor eine sehr klare Struktur vorgegeben, anhand der die Geschichte vorangetrieben werden kann. Sicherlich die aufwendigste Methode, bei der man jedoch sicher auf der Fahrspur bleibt.
Wie ihr seht, ist bei dieser bunten Auswahl sicherlich für jeden von euch etwas dabei. Und egal, ob ihr minimalistisch plottet oder mit dem großen All-In-One Paket, das Plotten soll nur eine Hilfestellung für euch sein. Wenn ihr merkt, dass eure Fantasie zum Erliegen kommt, weil er versucht, sklavisch nach dem vorgegebenen Muster zu arbeiten, dann lockert euren Plot. Denn das Wichtigste am Schreiben ist schließlich die Freude daran.

7. Ich habe eine eigene Plotmethode “Den Auorenkompass” für meine Buchreise entwickelt. Hier treffen wir uns in der Mitte zwischen dem Planer und dem Bauchschreiber. Du hast einen Kompass, der dir unterwegs immer wieder den richtigen Weg zeigt, auch wenn du durch die freie Entfaltung deiner Charaktere von deinem eigentlichen Plan abkommst 🙂

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