Aufschieberitis

Wer kennt sie nicht? Die liebe Aufschieberitis. Dinge, die uns nicht liegen, schieben wir gern auf. Beim Schreiben eines Buches müssen wir uns vielen verschiedenen Anforderungen stellen. Wir können überlegen, ob wir plotten wollen und wenn wir die Frage mit JA beantworten, aus einem bunten Topf von Möglichkeiten auswählen. Die Charaktere wollen ausgefeilt, der Spannungsbogen gespannt und das Hauptthema der Geschichte überzeugend ausgearbeitet werden. Auch wenn das Schreiben grundsätzlich Freude bereitet, kommt man gelegentlich an eine Stelle, an der es einem geht wie dem kleinen Legomann auf dem Bild. Auf einmal ist der Kopf leer, die Ideen weg, die Charaktere schweigen dich an. Von hier aus rutscht man leicht in eine Schreibblockade, die nicht selten in unangenehmer Begleitung auftaucht.

Selbstzweifel

Mit im Gepäck hat die Schreibblockade ihre kleinen Schwestern: die Selbstzweifel. Die meistgestellte Frage ist: „Bin ich gut genug?“, dich gefolgt von „Will das überhaupt jemand lesen?“ Obwohl wir wissen, dass uns das Beschäftigen mit diesen Fragen nicht voranbringt, sind sie schwer zu ignorieren. Und schon geraten wir in einen Abwärtsstrudel, den man selbst nur mit viel Mühe oder durch Unterstützung von außen bewältigen kann.

Jetzt ist es besonders wichtig, diesen Zweifeln die Stirn zu bieten und nicht kleinlaut das Projekt als gescheitert zu deklarieren. Ist der Schreibfluss verloren, hilft es, mehrere Kapitel zurückzublättern, um sich wieder in die Geschichte hineinzufühlen oder gedanklich mit den Charakteren zu einem Bier zu verabreden. Bringt das noch nicht den erwarteten Schub, versucht mal ein Brainstorming mit befreundeten Autoren in einer Schreibgruppe. Vielleicht hast du sogar einen Schreibbuddy und ihr könnt euch gegenseitig unterstützen. Die Lösung ist, ins zu Tun kommen und Dinge zu Ende zu bringen. Hast du den Berg der Selbstzweifel besiegt, entsteht ein wunderbares Hochgefühl, das dich mit neuer Energie anfeuert.

Ängste

Konntest du die Schreibblockade erfolgreich überwinden und dein Buch fertigstellen, warten auch schon die nächsten Hindernisse: Ängste. Es ist mutig, ein Buch zu schreiben und es zu veröffentlichen. Du hast haufenweise Zeit und Herzblut hineingesteckt. Nun wird es den Lesern präsentiert. Doch Leser sind gleichzeitig Kritiker. Und das frisch geschlüpfte Autorenherz fürchtet sich vor nichts mehr als vor negativen Rezensionen. Werden diese vernünftig begründet, können wir Schreiberlinge noch am ehesten etwas damit anfangen, uns dadurch sogar weiterentwickeln. Doch es kommt auch gelegentlich zu absoluten Schwachsinnsbewertungen von einem Stern – ganz ohne Begründung. Diese wiederum reißen den allgemeinen Eindruck, die Sichtbarkeit und das Seelenheil der Autorin oder des Autors in den Keller. Es entsteht, die Angst zu scheitern.

Da helfen nur ein gesundes Selbstvertrauen und ein dickes Fell. Kein Buch kann allen Menschen gefallen. Selbst der erfolgreichste Autor erhält negative Rückmeldungen und oft liest man sogar, dass es gerade die negativen Rezensionen waren, die ihm einen weiteren Motivationsschub gaben.

Du hast dein Bestes gegeben, sei stolz auf dich! Und wachse an den Herausforderungen!

3 Tipps, um in die Umsetzung zu kommen:

1. Entwickle einen konkreten Plan für die Umsetzung deines Vorhabens. Denke dabei an alle Schritte, die du zur Erreichung deiner Ziele unternehmen musst – welche Maßnahmen sind notwendig und in welcher Reihenfolge? Gehe Schritt für Schritt. Du musst den ganzen Berg (in diesem Beispiel dein Buch nicht auf einmal schreiben, sondern Seite für Seite).

2. Setze dir regelmäßige Zwischenziele, um den Fortschritt des Projekts zu messen. Dadurch behältst du den Überblick über den Stand der Dinge und kannst effizienter planen.

3. Finde Unterstützung – es ist hilfreich, wenn Freunde oder Verwandte bei der Umsetzung deines Vorhabens helfen können oder auch nur moralisch unterstützen. Und oft ist es auch sinnvoll, sich einen Mentor und Gleichgesinnte zu suchen.

Diese findest du bei uns im Bookerfly Club.

Jetzt wünsche ich dir viel Freude beim Schreiben und Umsetzen,

deine Janet